Am Wochenende war ich mit einem Kumpel auf einer Party, die ungefähr eine Dreiviertelstunde Anfahrt benötigte. Bis auf den Gastgeber kannten wir dort niemanden. Allerdings änderte sich das schnell, wie das auf guten Partys so üblich ist.
Nach einiger Zeit fiel mir auf, dass mein Kumpel, nennen wir ihn einfach mal Tom, schon etwas mehr getrunken hatte als ich. Ich sprach ihn irgendwann darauf an und sagte, dass wir irgendwie auch noch nach Hause müssten und er besser etwas aufpassen und es nicht zu übertreiben solle. Doch Tom scheint sich das nicht recht zu Herzen genommen zu haben, er wurde immer lauter und fing an zu taumeln. Einige Zeit später sah ich ihn dann auf einem Stuhl sitzen und als ich mich zu ihm setzte, wollte er meinen Ratschlag: "Soll ich mich übergeben oder nicht?" Weil ich noch nie wegen Alkohol kotzen musste, konnte ich nicht aus persönlicher Erfahrung sagen, ob es ihm helfen würde, aber viele meiner Freunde sagen: ja. Während ich Tom zum Busch im Garten begleite, darauf achtend, dass uns niemand - insbesondere der Gastgeber nicht - sieht, wird mir klar, dass es eine gute Idee gewesen war, beim Bier zu bleiben. Nach zwanzig Minuten schien Tom leer zu sein und wir gingen wieder rein. Jemand anders hatte es nicht nach draußen geschafft und wir achteten gut darauf, wo wir hintreten.
Glücklicherweise konnte sich Tom auf ein Bett legen und dort ein bisschen ausnüchtern, eine Schüssel zum Kuscheln hatte er auch. Ich bin alle zehn Minuten zu ihm hoch gegangen, um zu gucken, ob's ihm gut geht, aber es war zum Glück alles bestens.
Das nächste Problem war jetzt allerdings, dass meine Mum wissen wollte, ob ich denn bald mal nach Hause kommen würde, weil es schon kurz vor eins wäre ...
Ich erzählte ihr also, dass es meinem Kumpel gerade nicht so richtig top gehe und fragte sie, ob er bei uns schlafen könnte, denn Tom und ich waren uns beide einig, dass es wohl nicht das beste wäre, wenn er in seinem Zustand zu Hause auftaucht. Meine Mum sagte, dass es ok wäre, aber ich mich um alles kümmern müsste (Bett beziehen und so). Ich hab mir bereits Gedanken gemacht, wie ich absichere, dass er bei mir zu Hause nicht alles vollreihert, aber soweit kam es zum Glück dann doch nicht.
Halb die Party genießend, halb auf Tom aufgepasst, lief ich also die Treppen rauf und runter, doch irgendwann ist Tom aufgewacht mit den Worten: "Hey, Pubertant, gib mir noch zwanzig Minuten, dann bin ich wieder fit!" Das wiederholte sich dann noch zwei/drei Mal und es wurde immer später, aber irgendwann konnte er endlich wieder runterkommen. Bald haben wir dann beschlossen zu gehen - mit einem Auge aufs Smartphone, wann der nächste Bus nach Hause kommt.
Im Bus haben Tom und ich noch neue "Freunde" kennengelernt und die Fahrt verging zum Glück relativ schnell. Da es Tom jetzt wieder deutlich besser ging, konnte er doch bei sich schlafen, was mich, ehrlich gesagt, sehr erleichtert hat.
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